Samstag, 3. November 2018

…UND WIEDER GEHT ES HEIM…



30. 10. 2018 Dienstag

 
Abschied vom BELLA VISTA

Heute wollen wir schon um 10 h nach Accra fahren, damit wir noch etwas einkaufen können, obwohl der Flug erst um 23 h ist. Das WILD GECKO, ein Laden mit höherwertigen, landestypischen Sachen wird wie jedes Jahr besucht. 


Dann geht’s zum ART CENTER, wo wir noch einige Kleinigkeiten kaufen. Bei dem einzigen – somit Lieblingslokal - AKWAABA – stärken wir uns mit einem letzten RED-RED mit Plantains.

die Wirtsleute in unserem AKWAABA, die ich schon 20 Jahre lang kenne



UNSER LETZTER TAG


29. 10. 2018 Montag
Heute sind die Schulen in Akropong angesagt. Wir machen Hausbesuche und übergeben die Spenden von den Paten.

 Dabei erfahren wir vom „wirklichen Leben“ dort. Manchmal müssen Kinder nach der Grundschule arbeiten, um sich die Anmeldegebühr  in den Gymnasien leisten zu können, denn die Schulkosten werden seit dem letzten akademischen Jahr vom Staat bezahlt. Das führt jetzt schon zur Katastrophe: da viele Kinder nun eine weiterführende Schule besuchen wollen, fehlt es an Platz und Lehrern. So hat man das Schuljahr aufgeteilt: einmal kommen Kinder für 4 Monate in die Schule, dann wieder wird getauscht – der andere Teil kommt. Wie der Lehrplan von einer Klasse unter diesen Umständen eingehalten werden soll, ist nicht abzusehen! Die Bevölkerung ist sehr unzufrieden, andere Projekte können nicht finanziert werden – weil der Staat kein Geld hat!

Am Abend sind wir von den Besitzers von „Bella Vista“ zu einem Abschiedsessen eingeladen. 
Groundnutsoup mit Reis und Gemüse

wir lernen Oware von Eric

Auch unser Bankmanager Emanuel kommt, der uns das Leben dort insofern leichter macht, weil wir sofort zu ihm vorgelassen werden, wenn wir etwas brauchen.

  



Der Abend klingt harmonisch aus!


AUSFLUG ZUM VOLTASTAUSEE


28. 10. 2018 Sonntag
Heute mieten wir wieder unseren Kleinbus und fahren Richtung Norden nach AKOSOMBO. Wir besuchen am Weg noch eine Produktionsstätte, wo uns gezeigt wird, wie dort die Perlen noch sehr traditionell aus Glas gefertigt werden. Es ist eine mühsame Sache und wir schätzen unsere Perlen noch viel mehr.





Beim VOLTASTAUSEE fahren wir bis zum Damm, weiter dürften wir nur mit Bewilligung. 



Wir finden ein nettes Restaurant, wo es köstlichen gegrillten Tilapia aus dem Stausee gibt.


Beim Wegfahren diskutieren wir noch mit den Arbeitern aus dem MARITIME CLUB, die nach Europa streben. Alle stellen sich das Leben in Europa oder Amerika einfach und mit mehr Geld vor. Es geht hier nicht um Luxus, sie wollen einfach nur überleben, weil ihre wirtschaftliche Situation sehr schlecht ist.

20 JAHRE QUEENMOTHER UND HELP4GHANA


27. 10. 2018 Samstag

Heute ist ein großer Tag. Mir zu Ehren wird ein Durbar abgehalten – mit allen Ohenes und Ohemmeas (Begriff in Twi) – Chiefs und Queenmothers (Begriff in Englisch) für König und Königin.

Es ist 10 h angesagt, auch nach 20 Jahren gilt die „Ghanazeit“ – 2 Stunden später. Christa und ich machen einen Antrittsbesuch bei meinem höchsten König, dem Krontihene Agyeman IV in seinem Privathaus. Wir plaudern in entspannter Atmosphäre.

Dann kleiden wir uns an – die ganze Gruppe in ghanaischen Gewändern. Ich in vollem Queenmother – Outfit – eine Wickelunterkleid und darüber einen weiß/schwarzen Kente – wie eine Toga über eine Schulter geworfen. Das Ganze wird nirgends befestigt und so muss man immer wieder nachjustieren, weil die Sache rutscht.
Endlich sitzen alle „in stage“ – auf einem Podium, das Publikum aus Schulen und der Bevölkerung unter Sonnendächern.
Zu Beginn wird gebetet nach christlichem Modus, dann eine traditionelle Libation (Trankopfer) gemacht. So kann man die animistische und christliche Religion gut vereinen. 

Anschließend werden Reden gehalten, auch ich muss zum Schluss sprechen – von den Ergebnissen aus 20 Jahren mit dem Hinweis der Wichtigkeit von Ausbildung für die Zukunf
Zwischendurch führt die Methodist School eine Tanzperformance auf – diesmal in modernen Kostümen.

Es werden Getränke – Wasser und Softdrinks – und kleine Snacks – Pasteten und Kekse – verteilt, die der Königshof und Help4Ghana zur Verfügung stellen.


im Internetcafe
Danach folgt der gemütliche Teil. Wir ziehen ins Internetcafe, das heute geschlossen ist und trinken unter Ausschluss der Öffentlichkeit unser Bier und essen die von Eric selbst hergestellten gebratenen Hühnerteile

Ich gehe dann zu der Zusammenkunft des Königshofes, wo es bald auch zwanglos zugeht.
traditionelle Libation (Trankopfer für die Götter und Ahnen)



ich bekomme eine schöne Kette

Nun geht’s zum ernsten Teil: ICH MUSS SPIRITUELL GEREINIGT WERDEN !


die Freunde stehen mir zur Seite
Ich muss ein Schaf bezahlen, das jetzt am Opferplatz im Innenhof des Palace geopfert wird, das Blut wird in eine Schüssel mit Wasser getropft, in dem schon Blätter schwimmen. Damit werde ich von den Beinen aufwärts bespritzt – zum Schluss muss ich mir auch die Hände darin waschen. Dabei werden Gebete gesprochen, um mich für die Zukunft zu stärken.


die Details erspare ich den Lesern

Müde fahren wir heim in unser „Bella Vista“


DAS LETZTE DORF


26. 10. 2018 Freitag
Wie immer werde ich so um 4-5 h munter und kontrolliere noch unsere Daten für die Hausbesuche. Heute haben wir bereits um halb sieben Frühstück und dann geht’s los in unser letztes Buschdorf BAWARE. Die Piste abseits der Hauptstraße ist zerfurcht und mit Abgründen nach den letzten heftigen Regen. Manchmal müssen wir aussteigen und der Fahrer hat alle Mühe, nicht abzustürzen.



Motorräder sind die einzigen Vehikel, die so halbwegs in diese Gebiete fahren können



Wir nehmen wieder die Kinder ersten Klasse auf und machen Hausbesuche.



Dann fahren wir wieder nach OBOM, weil wir dort noch weitere Hausbesuche machen müssen.
Hedi und Sissi machen dort ein Programm, wo Kinder ihre Lebenswelt zeichnen sollen, die eine Ergänzung mit dem Fotoprogramm zu einer Ausstellung führen könnte. Ein Pate aus Konstanz hat uns viele alte Digitalkameras geschickt, die wir in verschiedenen Schulen an Kinder ausgeben. Wir wollen sehen, was den Kindern in deren Umgebung wichtig ist.



Mit Genuss machen wir eine Pause bei einem kleinen Geschäft im Buschdorf

Zurück in Akropong beschließen wir den Abend in einem kleinen Lokal, wo wir köstliche Bananenchips bekommen.

Wir wollen noch ins Internetcafe – und gerade VOR DEM PALACE – übersehe ich im Finstern herausgebrochene Betonsteine. Ich falle der Länge nach hin, genau
 vor Publikum – Mitgliedern der Königsfamilie. Eine Queenmother DARF DEN BODEN NICHT BERÜHREN – und ganz besonders NICHT VOR-oder IM Palace. Ich wusste gleich, da muss ich ein Schaf zur Sühne opfern !